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Im 10. oder 11. Jahrhundert wurde an Stelle von Vorgängerbauten eine dreischiffige Kirche im romanischen Stil errichtet. Die drei Apsiden mit Blendbögen und Lisenen erinnern an lombardische Vorbilder.
Das Langhaus ist durch zwei Pfeilerreihen in drei Schiffe unterteilt. 1450 wurden die Seitenschiffe erhöht und der Kirchenraum mit einem Tonnengewölbe abgeschlossen. Die Rechteckfenster des Schiffs sind aus dem 17. Jahrhundert oder jünger. 1951 erhielt der quadratische Turm einen neuen Helm und mit der Renovation 1964 durch E. und U. Indermühle die Westseite eine neue Vorhalle.
Die 1924 nach Entwürfen von Ernst Linck entstandenen Glasmalereien zeigen im Mittelfenster der grossen Apsis Martin, mit dem Schwert seinen Mantel entzweischneidend, im Nordfenster den Reformator Berchtold Haller mit aufgeschlagener Bibel und Abendmahlskelch.
Teile der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Wandmalereien wurden im 20. Jahrhundert freigelegt. Auf der Empore die Kreuztragung: links Christus, am Seil geführt von einem Soldaten, rechts die gefesselten Schächer, deren T-förmige Kreuze (ägyptische Kreuze) von Knechten geschleppt und aufgerichtet werden, in der Mitte ein Soldat, dem ein Jude die zur Hinrichtung erforderliche Leiter tragen hilft. Im Chor auf der Kalotte der mittleren Apsis der thronende Christus inmitten einer sternübersäten Glorie.
Der spätgotische Taufstein wurde zwischen 1552 und 1557 geschaffen. Eingehauen sind die Wappen des Kastlans Ludwig von Büren und des Pfarrers Andreas Wolf.
Die Kanzel mit den Holzeinlegearbeiten trägt die Jahrzahl 1672. Sie stammt wohl aus der gleichen Werkstatt wie diejenige der Kirche Reutigen. Die Orgel wurde 1963 von Orgelbau Genf AG eingebaut.
Im Turm hängen vier Glocken: Sie wurden 1951 anlässlich der Turmrenovation von Rüetschi Aarau gegossen.
Stimmung: f’ – as’ – b’ – c
Im 11. oder 12. Jahrhundert entstand über Mauerresten aus vorkarolingischer Zeit die romanische Kirche mit halbrundem Chor. Dieser wurde nach 1250 durch einen quadratischen Chorturm mit Triumphbogen und Kreuzrippengewölbe ersetzt. Die hölzerne Turmspitze wurde im gotischen Stil nach 1450 aufgerichtet.
Zwischen 1420 und 1450 von zwei unbekannten spätgotischen Künstlern an der Nordwand in der obersten Reihe Darstellungen der Schöpfung, darunter aus dem Leben Jesu die Darbringung Jesu: Der greise Simeon schickt sich an, das Jesuskind auf seine bedeckten Arme zu nehmen. Hinter Simeon steht Josef, hinter Maria (als Schmerzensmutter) stehen Hanna und eine junge Frau mit zwei Tauben. In der untersten Reihe das Leiden und die Auferstehung Jesu. Auf der später entstandenen Südwand um die Kreuzigung herum unterschiedlich erhaltene Darstellungen der sieben Sakramente und des Jüngsten Gerichts.
Der Kirchenraum verbindet harmonisch die Architektur mit den warmen Farben im Stil der Spätgotik. Der Chor mit seinem quadratischen Grundriss erinnert an den salomonischen Tempel; vollständig ausgemalt zeigt er prophetische Verkündigungen: Kurzfassung der zehn Gebote, deutsch statt wie üblich lateinisch. Im sternenübersäten Himmel Engel, Stier, Adler und Löwe, Symbole der Thronvision Gottes nach Ezechiel und der Offenbarung Johannis (= Evangelistensymbole).
Die Apostel sind umgeben von Spruchbändern, die – fortlaufend gelesen – ein Glaubensbekenntnis wiedergeben. Der Stifter der Bilder, ein Augustiner Chorherr aus Interlaken, kniet vor Apostel Petrus.
Die Jünger an der südlichen Chorwand entstanden nach den Fenstereinbauten kurz vor der Reformation. Im Triumphbogen die fünf klugen, mit Blick in den Chor, und die fünf törichten Jungfrauen mit dem Blick zum Laienraum (Matthäus 25).
Glasmalereien 1935 und 1939 von Paul Zehnder, Gestühl und Kanzel mit ornamentalen Intarsien 1785 – 1787 von Benjamin Ekel.
Orgel in massivem, fünfteiligem Nussbaumgehäuse, zum Teil originale Register 1812 von Johannes Stölli aus Habstetten.
Die älteste Glocke aus dem 14. Jahrhundert, die übrigen drei von 1897 von Rüetschi Aarau.
Stimmung: f’ – a’ – c’’ – d’’
Die Kirche Därstetten ist von ihrem Ursprung her Teil eines Augustiner Chorherrenstifts, das die Freiherren von Weissenburg gestiftet hatten. Mönche erkannten es als eine Verpflichtung, auf den wenig begehrten Schattenseiten des Tales etwas aufzubauen. Der lange Baukörper erklärt sich durch die ursprüngliche Aufteilung der Kirche in einen öffentlichen und einen den Mönchen vorbehaltenen Teil. Später gehörte das Stift als Priorat zum Augustinerkloster Interlaken. Es wurde 1486 aufgehoben.
Die Kirche ist nach Osten ausgerichtet, am Frühlingsanfang erscheint die Sonne mitten im Chorfenster! Der regionstypische Turm wurde 1926 von Architekt Karl Indermühle gestaltet.
Die heutige Kirche stammt im Kern wohl aus dem 12. Jahrhundert, wurde im 15. Jahrhundert zur Saalkirche umgebaut mit eingezogenem, spätromanischem Rechteckchor und nördlich angeordnetem Turm (besteht heute nicht mehr). Chor, Schiff und Sakristei sind je eigene Körper unter schwach geneigten Satteldächern.
Die Chorherrenpforte mit perspektivischer Quadermalerei und Spruch stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Von den Malereien aus dem 14. Jahrhundert sind nur ein Christophorus und an der Nordwand ein dreiteiliges Stifterbild erhalten. In der Mitte ist Maria mit dem Jesuskind zu erkennen. Maria galt den Menschen des Mittelalters als Vorbild im Hören auf Gott. Zu ihren Füssen kniet Propst Ulrich, der Stifter. Maria wird von zwei nicht identifizierbaren Bischöfen flankiert.
Schlichte Kanzel aus dem späten 18. Jahrhundert. Der Taufstein ist eine Nachbildung desjenigen von 1571.
Charakteristischer, überdachter Vorplatz mit aufrecht gestellten Flusskieseln gepflästert.
Orgel von 1941 von Kuhn Männedorf (frühere Instrumente 1830 und 1908).
Glocken gestiftet von der Burgergemeinde, 1867 von Jakob Keller, Zürich-Unterstrass.
Stimmung: b’– d’’ – f’’
Im 13. Jahrhundert kleine spätromanische Saalkirche mit Chor. Turm, Schiff und Sakristei aus dem 14. und frühen 15. Jahrhundert, ergänzt im späten 15. Jahrhundert. Weitere Ausbauten bis ins 18. Jahrhundert. Seit der letzten Renovation, abgeschlossen 1973, trägt der Turm über der Glockenlaube einen oktogonalen geknickten Spitzhelm.
Von den vor der Reformation entstandenen flächendeckenden Malereien im Innenraum sind nur noch Fragmente erhalten. Auf der Empore links Kindermord in Betlehem, rechts Anbetung der Könige. In den Laibungen der Chorfenster die zwölf Apostel. An der Südwand Christophorus, oben rechts daneben das Martyrium des Laurentius , darunter ein «Feiertagschristus», nur mit einem Lendentuch bekleidet steht Jesus inmitten zahlreicher Handwerker und Bauern und weist auf seine Wundmale. Die Botschaft: Wer am Sonntag arbeitet, bringt Christi Wunden zum Bluten. Unter der Empore ein Weihe- oder Konsekrationskreuz , das anzeigt, dass die Kirche in vorreformatorischer Zeit geweiht wurde. Der untere Kreuzarm ist bandagiert, eine seltene Darstellung.
An der Westfassade wurde bei der letzten Renovation ein Wandbild des Christophorus aus dem späten 15. Jahrhundert freigelegt.
Im Ostgiebel des Chores in der Mitte des Strahlenkranzes eine stilisierte Bergdistel. Sie weist darauf hin, dass es hier um Schmerzen geht, die jemand freiwillig zum Wohle anderer erträgt. An der spätgotischen Holztonnendecke Flachschnitzereien, im Zentrum das Wappen der Herren von Weissenburg.
Spätgotischer Taufstein von 1520, der Deckel stammt aus dem Jahr 1680. Übereck gestelltes Sakramentshäuschen aus dem 15. Jahrhundert, Renaissancekanzel von 1620, Schalldeckel von 1671.
An der Balustrade der Empore von 1675 eine ausführliche Stifterinschrift. Die Orgel 1984 eingebaut.
Geläute ähnlich wie in Zweisimmen dreistimmig und seit dem 15. Jahrhundert unverändert, heute sehr selten und wertvoll.
Stimmung: f’ – a’ – cis’’
Kirche und Pfarrhaus prägen den unteren Dorfteil. 1314 erstmals erwähnt: romanische Saalkirche, drei Rundbogenfenster auf der Südseite, eingezogener trapezförmiger Chor. Heutiger Bau vor 1453 fertig gestellt. Seit 1527, der Einführung der Reformation durch den ehemaligen Augustiner Chorherren Peter Kunz aus Erlenbach, ist Diemtigen eine eigene Kirchgemeinde. Im 18. Jahrhundert Kirchenschiff gegen Westen verlängert und gewölbte Holzdecke eingebaut. Kirche 1956 umfassend restauriert.
Die Rekonstruktionszeichnung (Abb. links) der Südfassade zeigt die Entwicklung der Fensteröffnungen: in der Mitte romanischer Rundbogen, rechts davon gotischer Spitzbogen, links barocker Stichbogen.
Die heutigen Wandbilder aus der Zeit des 1. Weltkrieges vom Kirchen- und Glasmaler Paul Zehnder (1884 – 1973). Auf dem Chorbogen die Himmelfahrt Jesu Christi. An der Chorrückwand Garten Gethsemane.
Der achteckige spätgotische Taufstein laut Inschrift 1572 renoviert, Wappen von Pfarrer Johann Rudolf Kyburz und seiner Gattin Katharina Salome Lupicius. Im Kanzelfenster zwei Scheiben nach Entwürfen von Zehnder und Robert Schär (1894 - 1973), der gute Hirte und Erzengel Michael, über dem Nordeingang Sämann.
Die polygonale Holzkanzel aus dem 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil.
Die heutige Orgel 2000 von der Firma Kuhn Männedorf, die vierte seit 1795, das Orgelgehäuse aus Lärchenholz (Schnitzereien Diemtiger Künstler).
Die drei reich verzierten Glocken aus den Jahren 1629 von David Zehnder Bern,1637 von M.K. (vermutlich aus Fribourg) und 1973 von Rüetschi Aarau.
Stimmung: fis’ – a’ – h’
1844 stellten die drei Bäuerten Entschwil, Zwischenflüh und zuhinterst im Tal Schwenden an die Berner Regierung das Gesuch um eine eigene Kirchgemeinde. Sie verpflichteten sich, für den Bau von Kirche und Pfarrhaus selber aufzukommen. 1854 wurde einem erneuten Gesuch stattgegeben. Gebaut wurde die Kapelle erst 1911 auf Initiative von Nationalrat Johann Jakob Rebmann, der das Kurhaus Grimmialp gebaut hatte. Die Architekten waren Walter Joss (1875 - 1915) und Hans Klauser (1880 - 1968).
Der gewählte Standort vermittelt Schutz und Geborgenheit .
Das Medaillon auf der Kanzel zeigt einen Bauern, der auf einen Ölbaum einen weiteren Zweig pfropft (ein Bezug zu Paulus, der im Bild vom Ölbaum von Israel und der Kirche spricht, Römer 11).
1987 stellte die Firma Kuhn im Chor ein Orgeldispositiv auf.
Glocke von 1911 von Rüetschi Aarau, bis 2015 von Hand geläutet.
Stimmung: cis’’
Eindrückliche Baugruppe aus Kirche, Friedhof und Pfarrhaus an der alten Simmentalstrasse. Überdachtes Kirchhofportal mit schmiedeeisernem Tor und Tuffsteingewänden aus dem 18. Jahrhundert. 1968 von Architekt Ulrich Indermühle renoviert und umgestaltet.
Mittelalterliche Vorgängerbauten, 1510 und 1675 erweitert. Am 19. Juli 1840 zusammen mit der mittelalterlichen Ausmalung und den kostbaren Glasgemälden im Chor ein Raub der Flammen. Einzig an einer Ecke der Aussenwand noch spärliche Reste eines alten Ornamentes.
Rudolf Stettler (1815 - 1843) baute 1840 die heutige Kirche. Chor mit hölzernem Kreuzgratgewölbe, Chorfenster 1910 von Rudolf Münger (1862 - 1929). Der kräftige Chorturm mit zu kleinem Spitzhelm von 1964.
Klassizistischer Orgelprospekt von Philipp Heinrich Caesar (1784 - 1843), darüber ein hölzernes Tonnengewölbe.
Glocken von Rüetschi Aarau 1842 und 1843.
Stimmung: e’ – g’ – h’
Fundamentreste weisen auf einen kleineren Vorgängerbau hin. West- und Süderweiterung des Schiffs im 13. / 14. Jahrhundert. Zwischen 1460 und 1500 neue Decke, Wandmalereien und daneben das Beinhaus. Der Chor erhielt die jetzige Grösse um 1500.
Die Schutzpatronin Maria wird immer wieder sichtbar: in einem Glasfenster mit dem Jesuskind, in einem gemalten Marienzyklus nach dem apokryphen Jakobsevangelium. An der Südwand Szenen aus ihrem Leben, u.a. ihre Geburt. An der Westwand ihre Verlobung mit Joseph, ihre Krönung.
An der Nordwand Szenen aus dem Leben Jesu. Im Chor spätgotische Glasfenster, ein Engel mit Weihrauchgefäss, prachtvolle Trinitäts-, vermutlich Monstranzsonne in vergoldeter Schnitzarbeit, die Rosette mit neun Blumen als Hinweis auf die hochheilige Messfeier im Chor.
An der Decke des Chors ein Quadrat mit den drei Buchstaben IHS (ein ‘nomen sacrum’, ein heiliger Name). Jesus Hominum Salvator ist lateinisch: «Retter der Menschen».
Die Decke des Kirchenschiffes 1456 als «Nachengewölbe» (umgekehrter Schiffskörper).
Draussen an der Westwand über dem Haupteingang Verkündigung, links Christophorus, rechts Georg als Hommage an die Ritter.
Geläute wie in Oberwil dreistimmig und seit 1500 unverändert. Die grosse Glocke zeigt in der dekorativen Inschrift französischen Einfluss.
Stimmung: f’ – a’ – d’’
Errichtet 1978 von Hanns Anton Brütsch (1916 - 1997), Erneuerer des katholischen Kirchenbaus. Er hat die Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils konsequent umgesetzt, indem er einen offenen Gemeinschaftsraum schuf.
Die Ausmalung durch Ferdinand Gehr (1896 - 1996) als Gesamtkunstwerk unterstützt das architektonische Konzept. Seine Darstellungen zu den Geheimnissen der Menschwerdung Gottes, von Leiden, Tod, Auferstehung und Himmelfahrt Christi und der Eucharistie laden zur Meditation ein. Eindrücklich auch der aus Stein gehauene Altar, das Weihwasserbecken und der Tabernakel.
Die 14 Stationen des Kreuzweges stammen aus der Josefskirche in Gstaad. Sie wurden 2010 angebracht.
Orgel 1989 von Orgelbau Genf.
Der Turm trägt eine einzige kleine Glocke von Rüetschi Aarau.
Stimmung: cis’’
Die Kirche war bis 1525 Filiale von Zweisimmen. Sie ist dem Soldaten Stephanus als Überlebendem der Thebäischen Legion geweiht. In der Kirche ist auch der gemäss Apostelgeschichte gesteinigte Stephanus dargestellt.
Schiff wohl 12. Jahrhundert an Stelle eines wesentlich kleineren Vorgängerbaus. Turm und Polygonalchor 15. Jahrhundert. 1966 - 68 restauriert. Glockenstube und Helm 1604 von Jakob Wolet.
1968 Triumphbogen rekonstruiert. Leicht aus der Achse abgedrehter Chor mit dreifach gebrochener Bretterdecke und spätgotischen Flachschnitzfriesen um 1480. Erneute Bautätigkeit in den Jahren 1601 - 1603:
• der bisher dreischiffige Raum neu mit Tonnengewölbe
• Fenster erheblich vergrössert
• Im Chor Fotoreproduktionen der ursprünglichen Farbfenster
(Originale im Musée de Cluny, Paris)
• Bibelsprüche an den Wänden
• Grisaille-Arabesken und Ornamente
Übrige Rahmenmalerei 2. Hälfte 17. Jahrhundert; Blumenornamente 18. Jahrhundert. 1778 Einbau einer Empore mit Orgel von Joseph Anton Mooser aus Fribourg (1731 - 1792). Sie ist das einzige erhaltene Werk dieses Meisters. Orgel restauriert 1941.
Drei Heiligenfiguren mit je einer Stifterfigur an der Turmwand rechts: Maria mit dem Kind, Johannes der Täufer, Stephanus mit Steinen in den Händen. Darunter Nische, in der seine Reliquien ausgestellt waren. Taufstein Anfang 17. Jahrhundert.
Die Glocke am Ausgang ist von 1642 von Hans Christoph Klely, Fribourg. Sie hing früher im alten Schulhaus Matten. Der Klang der Glocke mit den sieben Salviablättern soll Heilung bringen.
Vier sehr verschiedene Glocken: eine aus der Gotik von 1438 von Hans von Miltenberg und Klaus von Kraggöw, eine aus dem 15. Jahrhundert unbekannter Herkunft, eine aus der Renaissance von 1572 von Franz Sermund, Bern, eine aus dem Barock von 1717 von Samuel Hunkeler und Daniel Sutermeister, Zofingen. Sie bilden ein reichhaltiges, klanglich dissonantes, aber unverwechselbares Ensemble.
Stimmung: e’- gis’ – ais’ – cis’’
Die erste Kirche 1505 geweiht, nach der Loslösung von Zweisimmen/St.Stephan erweitert, nach dem Dorfbrand 1880 wieder aufgebaut, nach dem Erdbeben von 1946 wegen Einsturzgefahr abgebrochen. 1949/50 entstand die heutige Kirche nach Plänen von Karl Müller-Wipf (1909 - 2010).
1. Sehenswerte Glasgemälde aus vier Epochen: 1. Von den fünf Scheiben aus dem 16.Jahrhundert von Hans Funk (um 1470 - um 1540) und Joseph Gösler (ca. 1520 - nach 1585) befinden sich zwei noch in der Kirche: eine Wappenscheibe und der heilige Vinzenz. Zwei Scheiben mit Bannerträgern sind seit 1880 im Historischen Museum Bern.
2. 1881 Neugotische von August Müller (1815 - 1882).
3. 1950 Szenen aus dem Leben Jesu von Robert Schär (1894 - 1973), darunter Heilung eines Gelähmten (Markus 2, 4) .
4. 2005 - 2009 zum Vers aus Psalm 121: «Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, woher wird mir Hilfe kommen?» vom Lenker Gottfried Tritten (1923 - 2015). Antwort auf die Fragen der grossen Fenster geben die fünf kleinen unter der Orgel.
Fünf Glocken von Rüetschi Aarau (drei 1880, zwei 2002).
Stimmung: e’ – gis’ – h’ – cis’’ – e’’
1938 stellte der Kurgast Henry Burrus aus Boncourt / JU der katholischen Kirchgemeinde CHF 39‘000 für den Bau einer Kapelle zur Verfügung, eingesegnet wurde sie noch vor Kriegsbeginn 1939. Dank Spenden 1979 erweitert.
Die Glasfenster stammen vom Glasmaler Yoki (Emil Aebischer, 1922 - 2012) aus der Werkstatt Eltschiner in Fribourg. Die je fünf Fenster der einen Seite korrespondieren mit denen der andern Seite. Rosette im Chor mit brennendem Dornbusch (Berufung Mose).
1989 neue Orgel, 2018 durch Orgelbau Wälti, Gümligen, umgebaut (9 Register und Pedal).
Erste Glocke 1942 mit Stifter-Inschrift; 1988 zwei weitere, alle drei von Rüetschi Aarau.
Stimmung: d’’ – f’’ – g’’
Massiger Turm aus romanischer Zeit. Kirche 1444 - 47 in gotischem Stil um- und neugebaut, grosser Chor und zahlreiche Altäre. 1930 durch Karl Indermühle (1877 - 1933) restauriert, 1940 nach einem Brand und 1978 renoviert.
An der Südfassade zwei Darstellungen des Christophorus (um 1400). Vom jüngeren grösseren Wandbild Rötelvorzeichnung erhalten, vom älteren kleineren im Kirchenschiff nur ein Fragment.
Die um 1470 entstandenen Wandmalereien wurden 1604 weiss übertüncht und ab 1929 wieder freigelegt. An der Nordwand des Schiffs Fragmente: Jüngstes Gericht, Abendmahl und Schweisstuch der Veronika. An der Südwand des Chors das Martyrium des Mauritius.
Empore an der Südwand: Anbetung der Könige. Am Triumphbogen Marienkrönung und Gefangennahme Jesu; im Scheitel segnender Christus, seitlich zwei Heilige und Apostelbüsten über Spruchbändern. Im Chor von links nach rechts die vier Evangelisten mit den Kirchenvätern; Szenen aus dem Leben Mariae und der Kindheit Jesu; Szenen aus dem Alten Testament. Am Chorbogen zwölf Apostel, darunter Andreas mit seinem Kreuz.
Renaissancekanzel von H.J. Schärer 1628, Schalldeckel mit Intarsien 1646. Taufstein anfangs 16. Jahrhundert aus Sandstein mit Blendmasswerk, Reliefs mit Evangelistensymbolen und Halbfiguren von Johannes dem Täufer, Jakobus dem Älteren, Maria mit Christusknaben, Mauritius.
Das Orgelgehäuse 1746 aus dem Temple du Lac in La Neuveville, von Jakob Rychener (1694 - 1755), die rotblaue Marmorierung mit vergoldeten, reich geschnitzten Verzierungen wurde beim Einbau des neuen Werks von Mathis und Söhne aus Näfels 1984 wieder hergestellt.
Die sechs Glocken von Rüetschi Aarau sind Nachbildungen der mittelalterlichen, beim Brand von 1940 zerstörten.
Stimmung: b - es’ – f’ – g’ – b’ – c’’
Wegkapelle St. Nikolaus von 1402, 1653 Verlängerung des Schiffs, 1710 Einbau von Empore, Kanzel und Taufstein. 1891 zum Schulzimmer umgebaut, 1929 - 30 von Karl Indermühle (1877 - 1933) renoviert und als Kapelle wiederhergestellt.
Im mittleren Chorfenster von Louis Halter (1886 - 1956) Glasbild 1926 mit Nikolaus von Myra nach einem Entwurf von Walter Reber (1893 - 1948). Dazu im Schiff zwischen gesammelten Butzenscheiben alte Wappenscheiben, darunter der Bannerträger der Landschaft Saanen 1613.
Im einzigen Fenster auf der Strassenseite auf einem Tuch Jesus mit der Sünderin am Brunnen von Samaria. Der kleinere Krug der Frau bedeutet, dass dessen Inhalt den Durst nur kurz zu stillen vermag; der grössere Krug hinten bedeutet Wasser Jesu, das den Durst für immer stillt.
Steinerner Altartisch 1736 aus schwarzem «marbre de Saint-Triphon».
Holzschnitzereien der Decke gemäss den alten Vorlagen mit Stern in der Mitte als Verbindung zur himmlischen Welt.
Orgel 1957 von Kuhn Männedorf.
Von aussen sichtbare Glocke von 1404.
Stimmung: es’’
Die katholische Josefskirche in Gstaad 1929/30 von Architekt Karl Indermühle (1877 - 1933). 1943 wurde Gstaad eine selbständige Pfarrei mit drei Gottesdienstorten: Gstaad, Zweisimmen, Lenk. Pfarrhaus und Pfarreisaal 1946. 2009 Erweiterung und Renovation der Kirche durch Architekt Adrian Bühler (*1964) .
Das Mosaik über dem Eingang sowie die Glasmalereien der Fenster (wie in der Nikolauskapelle) von Marcel Poncet (1894 - 1953). Heilige Frauen und heilige Männer mit Wallisbezug (Théodule, Catherine, Bernard, Maurice), dazu Madeleine (Maria von Magdala) und Etienne (Stephanus).
Die liturgischen Orte aus Vulkangestein und Eisen gestaltet von Kurt Sigrist (*1943). Ambo (Lesepult), Altar und Tabernakel bilden eine Diagonale. Maria (Geburt) – Passionskreuz (Tod) – Osterkerze (Auferstehung) bilden ein imaginäres Dreieck.
Triptychon (Flügelgemälde) von Jörg Niederberger (*1957). Es stellt zwei Zustände dar: Stille Zartheit und pulsierende Dynamik. Mal ist dieser, mal jener Flügel geöffnet.
Das Taufbecken von 1930 dient als Weihwasserbecken.
Orgel 1973 von Orgelbau Genf.
Die erste Glocke von 1930 trägt die Namen der vier Kinder der Stifterfamilie. Drei weitere Glocken von Rüetschi Aarau 1971 und 1975.
Stimmung: fis’ – a’ – h’ – cis’’
Die Kirche in Gsteig ist Joder oder Theodul gewidmet, dem ersten Bischof im Wallis, denn Gsteig wurde von Wallisern gegründet. 1050 kleine, romanische Kapelle, noch im Untergrund des Chores vorhanden, um 1200 etwas grössere rechteckige Kapelle, 1453 heutige spätgotische Kirche mit Chor und Turm.
Die Decke des Kirchenschiffs symbolisiert den Nachthimmel, in dessen Zenit ein Stern steht (Sterne galten als Loch, durch welches das Licht Gottes scheint).
Den stärksten Eindruck machen die 1717 in gotischer Schrift angebrachten Bibelworte: hinten die Einladung zum Hören, vorne zur Taufe, über dem spitzen Triumphbogen Loblied auf den Tempel in Jerusalem (Chor als Ort des Allerheiligsten).
Rosette an der Chordecke mit 3 mal 3 plus 3 Blütenblättern symbolisiert die Hochheiligkeit Gottes.
Am Chorbogen unten links zwei Lilien an der Stelle des früheren Marienaltars (Lilie für Maria als reine Frau).
Taufstein mit Akanthusblättern. Abgeschnittene Akanthusblätter rollen sich zusammen, aber strecken sich wieder, wenn sie Wasser bekommen (Taufe!).
Architektonisch gegliederte, reich intarsierte Renaissancekanzel von 1636, kassettierter Schalldeckel von 1713. Der hebräische Gottesname JHWH unten an der Kanzel. Eine mögliche Übersetzung des Gottesnamens: «Ich bin da für Dich!»
Erste nachreformatorische Orgel um 1796. 1967 heutiges Instrument von Orgelbau Genf mit sieben Registern und 950 Pfeifen.
Glocken: Die kleine Joderglocke (Stimmung g’’) aus dem 15. Jahrhundert wird nur am Karfreitag und nur von Hand geläutet. Drei weitere Glocken, eine von 1706, von Johann Anton Mollia aus dem Piemont, zwei 1971 und 1975 von Rüetschi Aarau .
Stimmung: g’ – b’ – d’’
1518 wurde Peter Tüller nach Rom geschickt. Mit der Erlaubnis für den Bau einer eigenen Kirche brachte er wohl auch eine Petrusreliquie für die Weihe der Kirche mit. Erst 1522 erfolgte die Loslösung von Saanen. In der Folge bis 1528 Bau einer eigenen Kirche in spätgotischer Tradition.
Holzdecke in der Art eines Himmelsgewölbes mit Sonne, Mond und Sternen, es liegt über einer Stadt mit Zinnen: Die Kirche wird damit zum Abbild des Himmlischen Jerusalem. Markant unterstreicht die in golden und blau (Farben Gottes) gehaltene Sonne, dass Gott Schöpfer von Raum und Zeit ist und die Anwesenden Teil der nun von Gott geheilten Ordnung sind.
In der vorderen Deckenhälfte ein kleines Bild mit drei Hasen, deren Ohren ein Dreieck bilden. Der Hase lauscht und richtet sich nach oben aus.
Chorbogen entsprechend der aufkommenden Renaissance bereits nicht mehr spitz. Taufstein als achteckiger Kelch. Christus mit dem Schweisstuch der Veronika (vergleiche Saanen).
Orgel 1816 von Johann Jakob Weber (1756 - 1832) aus Seeberg.
Zwei Glocken von 1487 und 1523 mit lateinischen Inschriften, die dritte 1605 von Abraham Zehnder, dem Giesser der grossen Berner Münsterglocke, zum 50-jährigen Jubiläum der Reformation in Saanen (1555).
Stimmung: fis’ – d’’ – ais’’
Abländschen kam 1555 von den Grafen von Greyerz an Bern. Es ist nur von Jaun her gut erreichbar.
Das Kirchlein stammt aus dem 15. Jahrhundert, wurde 1612 erneuert und ist erst seit 1714 Pfarrkirche. Der Innenraum ist ein einfacher rechteckiger Predigtsaal. Die Empore an der Nordwand wurde von Zacharias von Siebental errichtet. Auf der Brüstung findet sich die Jahrzahl 1612 und eine schwer lesbare Inschrift mit dem Christusmonogramm IHS in der Mitte und am Schluss «DEUM» (Gott), das U als Herz gestaltet.
Orgel jüngeren Datums; vorher ein von Kaiser Wilhelm I. 1880 geschenktes Harmonium.
Die ältere Glocke aus dem 15. Jahrhundert, die jüngere 1880 von Rüetschi Aarau. Beide werden von Hand geläutet.
Stimmung: b’’ – h’’
1631 erstellt, 1894 erweitert, 2006 renoviert. Dreiachtel- Apsis mit Kreuzgratgewölbe. Der Altar in reichem Barock: Krönung Mariae durch die Trinität, flankiert von Anna und Josef, um 1894 hinzugefügt.
Glocke vermutlich aus dem Jahr 1894.
Stimmung: d’’’
Um 1730 erbaut, 2009 renoviert.
Der Hauptaltar 1964 aufgestellt. Der Rokoko-Retabel (Schauwand) aus dem 18. Jahrhundert wird Jakob Stoll d.Ä. zugeschrieben. Statuen (Jakobus d.Ä., Antonius Eremita und Theodul) aus verschiedenen Jahrhunderten. Auf dem Altartisch Bittschrift: «St. Antonius beschütze, segne, heile unsere Thiere.»
Seitlich eine Votivtafel mit Antonius.
Die Glocke im Dachreiter von 2010.
Stimmung: d’’’
Die ehemalige Kirche St. Stephan am alten Kirchweg nahe dem Wasserfall war ursprünglich eine romanische Apsiskirche aus dem 11. / 12. Jahrhundert. 1555 - 1560 Bau des Turms über dem Chor. 1808 - 1810 zu zwei Dritteln neu gebaut: neues Kirchenschiff mit segmentbogenförmigem falschem Gewölbe.
1908 mit der Einweihung der neuen Pfarrkirche profaniert, restauriert 1933 - 34 und 1973 - 92, seither "Cantorama", dem Chorgesang gewidmet. 2011 Einbau der historischen Orgel von Johann Dreher (1776 – 1825) mit Verzierungen des Malers und Schnitzers Dominique Martinetti (1739 - 1808). 2011 von Goll, Horw LU, restauriert und rekonstruiert. Blasebalg von Hand betrieben.
Geschnitzte Flachdecke mit Rankenfries, Nikolaus von Myra und Wolfgang, 1520 am Übergang von der Gotik zur Renaissance entstanden, 1933 eingebaut, stammt aus der Kapelle St. Wolfgang bei Düdingen.
Im alten Chor Fresken mit Apostelfiguren von 1628. Im Chorbogen die Klugen und die Törichten Jungfrauen von 1560.
An der Decke barocke Medaillons aus der abgerissenen Kirche von Villarepos, gemalt von Gottfried Locher (1735 - 1795): Hl. Abendmahl, Rosen streuende Engel und Verkündigung.
Die Pfarrkirche St. Stephan wurde 1908 - 1910 auf Initiative des aus dem Elsass stammenden Pfarrers Julius Desfossez nach den Plänen von Léon Hertling (1867 - 1948) im Heimatstil (Reformarchitektur) erbaut. 1992 restauriert.
Schiff mit zweifach geknickter Holzdecke, gegliedert durch 7 gekrümmte Streben auf Konsolen.
Hauptaltar in Muschelkalk. Taufstein und Tabernakel von 1964 mit Flachreliefs (Gang nach Emmaus) von Antoine Claraz (1909 - 1997). Kreuzweg von Insam & Prinoth, St. Ulrich/Bozen.
Der Flügelaltar von 1964 mit Statuen aus dem Jahr 1514 von Hans Roditzer (ca. 1480 - nach 1521) ist eine besondere Kostbarkeit: «Anna Selbdritt», Maria von Magdala, Katharina von Alexandrien (nach Nikolaus die zweite Patronin des Kantons Freiburg), Stephanus, Johannes Evangelist (Lieblingsjünger Jesu), Laurentius, Aegidius/Egid/Gilles (gründete die Benediktinerabtei St. Gilles in der Camargue), Margaretha von Antiochien (Patronin des Bauernstandes).
Im Schiff originale Kanzel, Beichtstühle und Altäre von Franz August Müller (1848-1912). Glasgemälde im Chor: Stephanus
Glasgemälde im Schiff: im Süden die Geheimnisse des freudenreichen und im Norden des glorreichen Rosenkranzes, zugeschrieben Raymond Buchs (1878 - 1958), ausgeführt 1909 von Kirsch & Fleckner. In der Sakristei Wappenscheibe der Gemeinde Jaun.
Orgel von 1923.
Über dem Giebel Totenglocke/Sterbeglöcklein von 1857 von Louis Roelly, Fribourg.
Geläute des gefragten Giessers Jules Robert, der seinen Betrieb aus Nancy um 1905 nach Porrentruy verlegte und manche klangschöne und geschmackvoll verzierte Glocken goss.
Stimmung: e’ – fis’ – gis’ – h’
Erbaut 1868-71 auf Initiative von Johann Jakob Zurkinden, Pfarrer in Jaun von 1848 - 1877, um den Gläubigen im Fang auch im Winter den Besuch der Messe zu ermöglichen. Er hatte jahrelang Geld gesammelt, eigenes Geld gespendet, sich energisch für den Bau eingesetzt, schliesslich mit grossem Eifer am Bau mitgearbeitet, Stühle, Bänke und Schränke selbst geschreinert. Kapelle 2001 renoviert.
Neumanieristische Altäre mit einem wiederverwendeten Gemälde (sterbender Josef) von 1862 von Henri Kaiser und Statuen aus der alten Kirche Jaun.
Figürliche Glasgemälde von Jules Schmid (1902 - 1968), ausgeführt von Herbert Fleckner 1945.
Zwei Glocken 1910 von Jules Robert, Porrentruy.
Stimmung: dis’’ – fis’’
Friedhöfe der Pfarrkirche St. Stephan und Josefskapelle:
Seit den 1960er Jahren einheitlich gestaltete Grabkreuze aus Holz mit aus Jauner Arve geschnitzten Flachreliefs zum Leben der Verstorbenen. Damit begonnen hat Walter Cottier (1921 - 1995). Einzigartiges Volkskunst-Zeugnis des 20. Jahrhunderts.
Die 1673 erbaute Privatkapelle im Fang wurde von Ulrich Cottier gestiftet.
Am geraden Chorabschluss Laubsägebild mit Beweinung Christi.
Figürliche Betonglasgemälde mit Maria und Monogramm der wunderbaren Medaille (geht zurück auf die Marienerscheinung der hl. Katharina Labouré, 1830) von Jules Schmid (1902 - 1968), Ausführung Herbert Fleckner 1957.
Mit dem Bau der Josefskapelle verlor die Kapelle an Bedeutung. 2018 renoviert.
Glocke 1673 von Hans Wilhelm Klely.
Erste Kirche um das Jahr 1080 von Mönchen des Ordens von Cluny als Teil des Priorats erbaut, im gleichen Stil wie Payerne, Romainmôtier und Rüeggisberg, Nikolaus von Myra geweiht, dem Patron der Kinder. 1555 wurde das Priorat aufgehoben, die Klosteranlage in eine Landvogtei umgewandelt.
1585 wurde die nunmehr reformierte Kirche um einen polygonalen Chor erweitert, der den romanischen Chor ersetzt. Aus dieser Zeit stammen auch der Turm und das Dach.
Das mittlere Chorfenster 1924 von Louis Rivier (1885 - 1963), die beiden seitlichen 1905 von Théodore Delachaux (1879 - 1949), in denen die Reformation thematisiert wird.
Mit der Renovation 1919 - 1923 wurde ein idealer romanischer Charakter angestrebt. Die Wände wurden dabei von Malereien des 17. Jahrhunderts befreit. Die Decke wurde getäfelt.
Die erste Orgel 1872 ersetzte die bisher eingesetzten Trompeten. Neue Orgeln 1925 und 1972.
Drei gotische Glocken aus dem 15. Jahrhundert, darunter das einzige erhaltene Werk des Berner Giessers Michael Badruff, deren Inschrift daran erinnert, dass sie von Jean Cuendoz, damals Domherr von Rougemont, in Auftrag gegeben wurde. Die vierte Glocke von 1980 ersetzt eine altersschwache Glocke aus dem 13. Jahrhundert.
Stimmung: f’ – a’ – c’’ – f’’
Sie existierte bereits 1493, wurde 1589 - 90 umfassend erneuert und erhielt einen Dachreiter. 1713 Pfarrkirche. Rechteckiger Grundriss, ohne Chor.
Das Innere, getäfelte Decke in gotischer Tradition, Boden, Galerien, Treppen, Tische und Bänke fast vollständig aus Holz. Chorgestühl von 1590 durch Zimmermeister Humet Goballet.
Anlässlich der Renovation 1948 und 1955 Glasfenster von Louis Rivier (1885 - 1963), links der Kanzel die Anbetung, rechts Jesus inmitten der Kinder (Matthäus 18) und Jesu Aufforderung «Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist» (Matthäus 22).
Glocke 1682 von Abraham Gerber I., Bern
Stimmung: cis’’
Gegen 1300 auf dem Gelände des ehemaligen gräflichen Schlosses errichtet, dessen Wehrturm zum Kirchturm wurde. Chor mit gotischem Gewölbe von 1452-53. Im Norden 1586 um ein Seitenschiff erweitert, Galerie aus Holz.
Der Brand von 1800 zerstörte die Kirche weitgehend. Alle Teile aus Holz wurden neu errichtet. Gemäss Pfarrer Bridel (1757 - 1845) blieb nur die Inschrift «Fürchte Gott und halte seine Gebote» vom Brand im Jahr 1800 verschont. Beim Wiederaufbau 1806 erhielt der Turm ein Zwiebeldach an Stelle des alten Oberländer Helms. Renovation 2006.
An der Südwand ein Wandteppich und ein Holzkreuz, Geschenke der Schwesterkirche aus Kamerun 2015.
Glasfenster: Sämann mit Erinnerung an den Reformator Bridel 1904 von Théodore Delachaux (1879 - 1949) und 1951 - 54 von Pierre Chevalley (1926 - 2006).
1806 ersetzte die erste Orgel die Trompeten. 1923 wurde von Kuhn, Männedorf die dritte Orgel eingebaut, 1952 umgebaut und 2007 durchgehend erneuert.
Vielfältiges Glockengeläut, das mehrere Giessereien repräsentiert: 1808 von Pierre Dreffet und Marc Treboux, Vevey, 1905 von Jean Perret, Lausanne, und 1906 von Charles Arnoux, Estavayer. Die 1538 gegossene Glocke stammt aus dem Zeughaus Morges. Ihre Herkunft ist unbekannt.
Stimmung: d’ – f’ – g’ – h’
Sie ist eine von 30 anglikanischen Kirchen, die in der Schweiz im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts meist als Folge des zunehmenden Tourismus gebaut wurden.
Nach Plänen von Jean Gippa wurde die Kirche 1899 innerhalb weniger Monate gebaut, wegen Platzmangel das Kirchenschiff 1911 verlängert. Zwischen 1916 und 1918 waren in Château-d’Oex zwischen 500 und 700 britische Soldaten interniert. In den 1930er Jahren erreichte die Zahl der ständigen britischen Bewohner von Château-d’Oex mit 200 ihren Höhepunkt.
Glasfenster im Chor aus der Bauzeit: Dargestellt sind "Service, Aspiration und Courage".
Nach Plänen von Augustin Genoud (1885 - 1963), 1936 geweiht. Kirchenfenster jünger, 1953 eine Orgel von Goll.
Im Chor von oben beleuchtetes Kruzifix der irischen Bildhauerin Jacqueline Geldart.
Seitenaltar mit der Taufe Christi, Glasfenster von Jean de Castella (1881 – 1966).
Vier Glocken 1961 von Rüetschi Aarau.
Stimmung: a’ – c’’ – d’’ – e’’
1316 erstmals als der Maria Magdalena geweihte Kirche erwähnt. Spitzbogen-Chor und Glockenturm aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. 1594 / 95 die beiden spätgotischen Fenster in der Südwand ausgebrochen und durch Steinmetz Henri Arnault mit Tuffsteinen eingefasst.
Aus dieser Zeit dürfte auch das Steinkreuz stammen, das den First des Chors ziert.
Nach der Zerstörung durch ein Unwetter 1645 vermutlich durch Architekt Anton Thierstein (1609 - ca. 1660) mit den Prismeller Baumeistern Ulrich und Antoine Isenmann und dem Zimmermann Hans Heinrich Wyssbrot wieder aufgebaut und vergrössert, die Empore und die Decke mit den rechteckigen Holztafeln geschaffen. Die Inschrift an einer Stütze erinnert an das Ereignis. Oberhalb des Chorbogens das Berner Wappen. Turmhelm wie für das benachbarte Oberland typisch.
Das Chorgestühl seitlich angeordnet.
Kanzel mit zahlreichen Einlegearbeiten von 1645 von Christian Perreten ähnlich denjenigen von Saanen und Gsteig.
Das Glasfenster im Chor «Emmaus» 1912 von Clement Heaton (1861 - 1940).
Die Orgel 1975 bei der letzten Renovation eingebaut.
Eigenwilliges Geläut mit zwei Glocken aus dem 15. Jahrhundert. Eine von Guillaume Mercier alias Fribor und eine zweite derselben Tonhöhe. Man kann sie aber aufgrund des unterschiedlichen Charakters gut auseinanderhalten. Feingliedrige spätgotische Glockenzier.
Stimmung: c’’ – c’’